Samstag, 27. Oktober 2012

Quitten³

Diese Woche haben wir wohl einen neuen Rekord aufgestellt: sieben neue Rezepte und keines ein wirklicher Reinfall. Ob's an den magischen Quitten aus dem Lange-schen Garten liegen? Auf geht's!

#1 und 2 Süßer Couscous mit Gewürzquitten: Der ansonsten nicht ganz spannende Couscous wird mit Rosinen und Datteln, Granatapfelkernen und Mandelblättchen, Zimt, Puderzucker und Orangenblütenwasser zu einer leckeren -nur leider lauwarmen- Speise. Ein langer Arbeitstag forderte seinen Tribut: Wir hatten Hunger und nicht die Muße, ihn nochmal im Ofen zu wärmen. Bei jeder Gelegenheit, wo man sich Milchreis mit Zimt-Zucker wünscht, ist dieser Couscous ebenfalls nicht verkehrt. Die geschälten und geachtelten Quitten werden mit Piment, Zimt, Nelken und viel (!) Zucker in frisch gepresstem Orangensaft gekocht. Der Orangensaft bildet nachher mit dem Zucker eine herrlich sirupartige Sauce. Eigentlich hätte man die Quitten noch abkühlen lassen sollen... Scheint, als hätten wir an diesem Abend ein Problem mit der Kalt-Warm-Logistik gehabt.



 #3 Lamm Tajine mit Quitten: Eigentlich hätten wir hier ein Stück aus der Schulter gebraucht. Schulter war aus, also haben wir unsere Versuchsreihe zur Lammkeule fortgeführt. Bei dem stattlichen Gewürzberg, der an dieses Stück Fleisch gelangt ist, hatten wir eine wahre Aromabombe erwartet. Leider war von Gewürzaroma nach einer Stunde Garzeit nicht mehr allzu viel übrig. Das Fleisch war gut und zart aber vorallem die wässrige Sauce leider etwas fad und enttäuschend. Da haben auch die leckeren Quitten nicht mehr viel rausgerissen. Statt Brot hätten wir uns außerdem nochmals Couscous gewünscht.



#4 und 5 Möhren mit Marsalasauce und Polentina: Glacierte Möhrchen schmecke ich zum Ende der Garzeit gerne mal mit einem guten Schluck Sherry ab. Diese Möhrchen aber werden komplett in Marsala gekocht und sind einmalig lecker. Die Polenta hatten wir zu einem cremigen Brei gekocht - so cremig, dass sich der Rest selbst am nächsten Tag leider nicht zu Küchlein braten ließ. Egal, in diesem cremigen Zustand war die Polenta erstmal genau, was wir wollten und passte ganz hervorragend zu den Möhrchen. Ein toller Beilagenteller, den vielleicht ein gutes Stück Fleisch perfekt gemacht hätte. Aber wer aufgepasst hat weiß, dass es Fleisch eigentlich nur einmal in der Woche gibt. ;-)



#6 Zanderfilet mit Champignons und Spinat: Dieses Rezept ist eine Mischung aus zwei bereits getesteten Rezepten nämlich dem Lachs mit Blattspinat und dem Spinatgratin. Wahrlich gelungen war dieses Mal das Spinat-Champignon-Sahne-Gemüse, der Zander hat das Gericht allerdings nicht wirklich nach vorne gebracht. Das perfekte Gericht liegt wohl irgendwo zwischen allen drei Varianten und gelingt nächstes Mal ganz sicher perfekt. Diese Versuchsreihe kann wohl als abgeschlossen betrachtet werden.



#7 Heisse Banane mit Pinienkernen: Die Banane wird in einer Pfanne mit karamellisiertem Zucker gebraten und dann mit Grappa abgelöscht. Zusammen mit gerösteten Pinienkernen ist das zwar solide und lecker, kommt aber nicht an das vor Jahren von mir improvisierte Rezept für Bananen-Dessert heran. Ich hoffe, dass die verklärte Erinnerung an frittierte Banane mit Honig-Sherry-Sauce und Vanilleeis nicht meiner damals weinseeligen Stimmung entsprungen ist. Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als das bei Zeiten nochmal zu verifizieren.



Eins hab' ich aber doch noch!
#8 Quittenkompott: Aus allen übriggebliebenen Quitten -immerhin zwei Kilo- habe ich heute gläserweise Kompott eingekocht. Was ich heiß aus dem Topf probiert habe, war ganz köstlich. Ob's kalt genauso gut schmeckt wird sich morgen zeigen.

Für die Saison habe ich außerdem noch Rotkohl mit Quitten (statt Äpfeln), Quitten-Tarte und Quittenbrot auf dem Zettel.

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