Sonntag, 17. November 2013

Würziges Lammragout





Zutaten für vier Personen als Hauptgericht
  • 700 g Lammkeule (sparsame Köche können auch Lammschulter verwenden)
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 1/2 EL Ras-el-hanout (Gewürzmischung, die es beim guten Türken von nebenan oder im Supermarkt gibt)
  • 500 g Zwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 grüne Chilischote
  • 2 Tomaten
  • 50 g Rosinen, getrocknete Aprikosen oder Feigen
  • 1 TL gemahlenes Kurkuma
  • Salz
  • gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 - 2 EL Tomatenmark
  • 400 g Kichererbsen
  • 1/2 Bund Minze
  • Couscous für vier Personen
Zubereitung

  1. Die Kichererbsen über Nacht einweichen.
  2. Das Wasser abgießen und die Kichererbsen in frischem Wasser eine Stunde gar kochen. Probieren. Sind die Kichererbsen gar? Wenn nicht weiterkochen! Sobald sie gar sind in einem Sieb abgießen und zur Seite stellen.
  3. Das Fleisch falls nötig parieren, waschen, abtrocknen und in 2 - 3 cm große Stücke schneiden. Öl mit Ras-el-hanout verrühren, unters Fleisch mischen.
  4. Zwiebeln schälen und vierteln. Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Chilischote waschen, entstielen und in Ringe schneiden. Tomaten waschen und ganz klein würfeln, dabei die Stielansätze entfernen.
  5. Fleisch, Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten mit Chili und Trockenfrüchten (Aprikosen und Feigen vorher in Würfel schneiden) in einem Topf schichten. Kurkuma, Salz, Pfeffer und Tomatenmark mit 1/4 l Wasser verrühren und dazugießen. Aufkochen, Deckel drauf und das Fleisch bei schwacher Hitze etwa 1 Stunde schmoren lassen. Zwischendurch mal nachschauen, ob noch genug Wasser im Topf ist und eventuell etwas nachgießen.
  6. Kichererbsen unter das Lamm mischen, nochmals etwa 15 Minuten schmoren. Couscous zubereiten. Vor dem Servieren Minze waschen und trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Lamm abschmecken und die Minze untermischen.

Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.



Samstag, 26. Oktober 2013

Fladen aus der Pfanne





Zutaten für 12 Fladen
  • 500 g Mehl und Mehl zum Arbeiten
  • 25 g frische Hefe
  • 1 TL Zucker
  • 1 1/2 - 2 TL Salz
Zubereitung
  1. Das Mehl in eine Schüssel füllen. Die Hefe zerkrümeln und mit 280 ml lauwarmem Wasser und dem Zucker verrühren. Mit Salz zum Mehl geben und kräftig durchkneten. Zugedeckt 1 Stunde gehen lassen.
  2. Den Teig dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal kräftig durchkneten und in 12 Portionen teilen. Dann jeweils zu einem dünnen Fladen ausrollen.
  3. Eine beschichtete Pfanne erhitzen (bei unserem Herd nehmen wir Stufe 6 von 9). Die Fladen darin nach einander pro Seite 1 Minute braten. Die gebratenen Fladen immer in ein Tuch wickeln, damit sie warm und biegsam bleiben.
Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.




Wie immer freuen wir uns sehr über konstruktive Kritik, Geschichten von nachgekochten Rezepten, Rezeptvorschlägen oder anderen Arten von Kommentaren. ;-)


Sonntag, 13. Oktober 2013

Möhrensalat mit Honigdressing





Zutaten für vier Personen
  • 600 g Möhren (am besten gleich dick, jung und frisch)
  • 1 Zwiebel
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 rote Chilischote
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz 
  • 1/2 unbehandelte Orange
  • 1/4 Bund Koriander
  • 1/4 Bund Petersilie
  • 3 EL Zitronensaft
  • 1 EL flüssiger Honig
  • 1 TL edelsüßes Paprikapulver
Zubereitung
  1. Die Möhren schälen und in etwa 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und vierteln. Die Viertel quer in Streifen schneiden, auch etwa 1/2 cm dick. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Chilischoten waschen und der Länge nach aufschlitzen. Stiel abschneiden und die Kerne mit den Häuten entfernen. Die Chilihälften in feine Streifen schneiden. 
  2. In einem Topf 2 EL Olivenöl heiß werden lassen, die Möhren mit der Zwiebel, dem Knoblauch und den Chilistreifen reinrühren. Kurz anbraten, dann mit 50 ml Wasser begießen und 1 TL Salz zugeben. Den Deckel drauf, Hitze auf mittlere Stufe schalten und die Möhren 5 - 7 Minuten dünsten. Sie sollen noch schön bissfest sein. In eine Schüssel füllen und abkühlen lassen.
  3. Orange heiß waschen und die Schale dünn abschneiden. Die Schale in sehr feine Streifen schneiden. Die Orange auspressen. Die Kräuter waschen und trockenschütteln, Blätter abzupfen und fein hacken.
  4. Den Orangensaft mit dem Zitronensaft, dem Olivenöl und dem Honig in ein Schälchen geben und so lange mit einem Schneebesen durchrühren, bis sich der Honig gelöst hat. Die Salatsauce mit Salz und Paprika würzen, unter die Möhren mischen. Den Salat am besten vor dem Servieren gut eine Stunde durchziehen lassen.




Samstag, 28. September 2013

Schisch Kebap





Zutaten für vier Personen
  • 700 g Lammkeule (ohne Knochen)
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 2 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • Salz
  • gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 4 EL Olivenöl
  • je 1 grüne und rote Paprika
  • 4 feste Tomaten
  • 4 nicht zu scharfe Chilischoten (nach Belieben)

Zubereitung
  1. Lammkeule falls nötig parieren. Lammfleisch in 2 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen, beiden sehr fein hacken oder reiben. Petersilie waschen, trocknen und die Blättchen sehr fein hacken.
  2. Zwiebel, Knoblauch, Petersilie, Zitronensaft, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer und Öl verrühren. Fleischwürfel untermischen und mindestens 4 Stunden kühl stellen. 
  3. Paprikaschoten waschen, putzen und in 2 cm große Stücke schneiden. Die Tomaten waschen und vierteln, dabei die STielansätze wegschneiden. Die Viertel noch einmal quer teilen. Die Chilischoten waschen und in 2 cm lange Stücke schneiden. Man kann die Kerne entfernen wenn man mag. Auch kann man die Chilischoten komplett weglassen, dann sollte man aber die Marinade mit ein wenig Chilipulver aufpeppen.
  4. Fleisch, Paprikaschoten, Tomaten und nach Belieben Chilistücke abwechselnd auf Spieße stecken.
  5. Die Spieße auf dem Grill, im Backofen oder in einer Grillpfanne unter mehrmaligen Umdrehen 15 Minuten garen.
Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.

Wie immer freuen wir uns sehr über konstruktive Kritik, Geschichten von nachgekochten Rezepten, Rezeptvorschlägen oder anderen Arten von Kommentaren ;-)


Sonntag, 22. September 2013

Orientalisches Brathuhn






Zutaten für zwei bis drei Personen als Hauptgericht
  • 1 fleischiges Hähnchen (ca. 1,5 kg)
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1/2 Bund Koriander
  • 1 TL edelsüßes Paprikapulver
  • 1 TL gemahlener Pfeffer
  • 1 TL gemahlener Kurkuma
  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1/2 TL Zimtpulver
  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz
Zubereitung
  1. Das Huhn innen und außen kalt waschen und abtrocknen. Zitronen unter heißem Wasser abschrubben, mit einer Gabel rundherum mehrmals einstechen, damit der Saft später rauslaufen kann. Knoblauch schälen und halbieren. Koriander waschen und trockenschütteln.
  2. Den Backofen auf 225 °C vorheizen. Gewürze mit dem Olivenöl gut verrühren. Das Hähnchen außen und innen mit Salz einreiben, die Zitrone, den Knoblauch und den Koriander in den Bauch des Hähnchens geben. Das Huhn dann mit etwas Würzöl einpinseln.
  3. Das Hähnchen in einen nicht zu großen Bräter auf die Seite legen. In die Mitte des Ofens schieben und ca. 20 Minuten braten. Dann auf die andere Seite drehen, wieder mit etwas Würzöl einstreichen und erneut 20 Minuten braten. Wenn sich im Bräter Saft sammelt, das Hähnchen damit beschöpfen.
  4. Nach den 40 Minuten das Huhn auf den Rücken legen und nochmals 25 Minuten braten. Dann prüfen, ob es fertig ist: mit einem Spießchen in die dickste Stelle von einer Keule stechen. Der austretende Saft muss klar sein.

Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.



Sonntag, 15. September 2013

Nudeln mit Kaninchenragout (Pasta al ragu di coniglio)





Zutaten für vier Personen als Hauptgericht
  • 400 g Kaninchenfleisch (etwas mehr Falls es noch am Knochen hängt)
  • 50 g Pancetta 
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauch
  • 2 Stangen Sellerie
  • 3 Tomaten
  • 4 - 5Zweige Rosmarin
  • 2 EL Olivenöl
  • 100 ml trockener Weißwein
  • Salz
  • frischer Pfeffer aus der Mühle
  • eine Prise Zimtpulver
  • 500 g Tagliatelle
Zubereitung

Bei diesem Rezept mussten wir ein wenig improvisieren, da das ursprüngliche Rezept Kaninchenfleisch ohne Knochen vorsah wir aber nur Keulen mit Knochen auf dem Wochenmarkt bekommen haben. Da das entbeinen von Kaninchenkeulen meine minimalen Metzgerskills überstieg (Knochen und Fleisch wollten sich nicht trennen) wurde das Rezept kurzerhand abgewandelt. Falls der glückliche Leser Kaninchenfleisch ohne Knochen erstehen kann sollte es aber kein Problem sein aus dem folgenden Rezept auf das Original zu schließen.
  1. Wie immer das Fleisch unter kaltem Wasser abspülen und trockentupfen. Pancetta in ganz kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und in sehr feine Partikel schneiden. Sellerie waschen und in kleine Würfel schneiden. Tomaten waschen und ganz klein würfeln, damit die Haut nicht stört (natürlich darf man die Tomaten auch häuten, das Rezept macht aber auch ohne diese Arbeit einen nicht zu unterschätzenden Aufwand). Rosmarin waschen, Nadeln zerkleinern.
  2. Öl in einem Schmortopf erhitzen. Pancetta zusammen mit dem Fleisch anbraten. Das Fleisch soll eine schöne braune Farbe annehmen. Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie und Rosmarin dazurühren und kurz mitbraten.
  3. Tomaten und Wein dazuschütten, umrühren, salzen und aufkochen lassen. Nun die Hitze herunterschalten und Deckel drauf. Die Flüssigkeit darf auf keinen Fall weiter kochen! Viel mehr sollte einfach nur ab und zu eine Blase aufsteigen. Also niedrige Hitze und während der nächsten 30 Minuten immer wieder mal kontrollieren.
  4. Nach 30 Minuten ist das Kaninchen bei richtiger Hitze perfekt gegart. Das Fleisch ist saftig und noch ganz leicht rosa. Nun das Fleisch aus dem Topf entfernen und den Deckel nicht wieder auflegen. Die Hitze ein erhöhen damit das Ragout ein wenig einkochen kann.
  5. Das gegarte Fleisch kann man nun problemlos vom Knochen entfernen. In mundgerechte Stücke schneiden.
  6. Nun die Nudeln kochen. Das Ragout kontrollieren. Ist es nicht mehr zu flüssig kann man wieder auf kleine Hitze wechseln. Das Ragout mit Salz, Zimtpulver und Pfeffer abschmecken.
  7. 2 Minuten bevor die Nudeln fertig sind das Kaninchenfleisch zurück in den Soßentopf geben und wieder erhitzen.
  8. Die fertigen Nudeln auf angewärmte Teller geben und das Kaninchensugo auf die Nudeln häufen.

Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.




Wie immer freuen wir uns sehr über konstruktive Kritik, Geschichten von nachgekochten Rezepten, Rezeptvorschlägen oder anderen Arten von Kommentaren. ;-)


Mittwoch, 4. September 2013

Parmigiana di melanzane (Auberginengratin mit Käse)





Zutaten für vier Personen als Hauptgericht oder für acht als Beilage
  • 3-4 Auberginen (etwa 1 kg)
  • Salz
  • 3 Beutel Mozzarella (375 g) (Die Investition in Büffelmozzarella schadet nie!)
  • 1 Bund Basilikum
  • 1 große Dose geschälte Tomaten (800 g)
  • schwarzer Pfeffer
  • 10 EL Olivenöl
  • 50 g frisch geriebener Pecorino (Parmesan tut's auch)

Zubereitung
  1. Die Auberginen waschen, die beiden Enden knapp abschneiden. Die Auberginen der Länge nach in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Auberginen salzen und eine Viertelstunde ziehen lassen. 
  2. In der Zwischenzeit den Mozzarella abtropfen lassen und in dünne Scheiben schneiden. Basilikumblättchen abzupfen und fein hacken. Tomaten aus der Dose nehmen und in Scheiben schneiden. Den Saft nicht wegschütten! Die Tomaten mit den Saft zusammen in eine Schüssel geben und mit Basilikum, Salz (ca. 1 TL) und Pfeffer würzen.
  3. Inzwischen sollten die Auberginen angefangen haben zu schwitzen. Die Wassertröpfchen mit Küchenpapier abtupfen. Auberginen pfeffern.
  4. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne heiß werden lassen. Bei mittlerer Hitze die Auberginen portionsweise von beiden Seiten braten bis sie braun sind. Nach jeder Portion wieder Öl in die Pfanne geben und zunächst heiß werden lassen bevor man die Auberginen hinzu gibt. Eventuell die gebratenen Scheiben auf einer Lage Küchenpapier abtropfen lassen.
  5. Zwischendurch schon mal den Backofen auf 180 °C vorheizen. In eine große feuerfeste  Form eine Schicht Auberginen reinlegen, mit Tomaten bestreichen und mit Mozzarella belegen. Wieder Auberginen und so weiter, bis alles in der Form ist. Pecorino drüber streuen, mit dem restlichen Öl beträufeln. Parmigiana im Ofen auf der mittleren Schiene ungefähr 30 Minuten backen, bis sie appetitlich braun ist. Aus dem Ofen nehmen und vor dem Anscheiden noch 10 Minuten ruhen lassen.
Dazu ein frisches Weißbrot reichen und genießen.

Das Rezept beschreibt die schnelle Variante einer Parmigiana. Noch besser wird die Parmigiana mit einer eigens für sie gekochten Tomatensoße.

Die Besprechung dieser Köstlichkeit findet man hier.



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Samstag, 31. August 2013

Nachlese, zweiter Teil

Et voilà! Der versprochene Nachschlag! :-)

Schon oft gehört, noch nie selber gekocht: es gab' der Hitze wegen Gazpacho. Das Rezept versprach den Geschmack der Sonne Andalusiens und ich kann so ein bißchen Sonnengeschmack nur weiter empfehlen. Die kalte Suppe aus Tomaten, Gurke, Paprika, Zwiebel und Knoblauch wird mit Weißbrot (!?!) pürriert und mit Olivenöl, Rotweinessig, Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Erfrischend, gemüsig, lecker: solide drei Sterne.
 




Zwischenzeitlich gab's bei uns große Auberginen-Woche mit Rezepten aus Italien, aus dem Orient und aus Frankreich.
 

Zunächst Parmigiana di melanzane, also Auberginengratin mit Käse. Ich dachte beim Rezeptestöbern zuerst an Musaka, und vermutlich ist dieses Rezept auch nur eine Italienische Variante davon, sie ist deftig, saftig und lecker; Aubergine, Mozarella, viel Basilikum, Dosentomate und Parmesan kommen hinein. Dazu gibt's Brot und zu meckern gibt es nicht viel. Das braten der Auberginen macht einige Arbeit.
Wenn ich Auberginen in Scheiben schneide, wünsche ich mir dafür immer eine Brotschneidemaschine, damit die Scheiben auch gleichmäßig dick werden. Die Scheiben werden dann gesalzen und 10 Minuten stehen gelassen, angeblich werden so die Bitterstoffe heraus gelöst. Es tritt jedenfalls ne Menge Flüssigkeit aus, die man mit Küchenpapier abtupft. Mal mache ich es so, mal lass ich die Prozedur weg. Einen richtig großen Unterschied habe ich bislang nicht feststellen können.
Vor dem Braten sollten die Scheiben nun noch mehliert werden, was sich als absolut überflüssig entpuppte und uns nur unnötig die Pfanne versaut hat. Das schwarze, dünn angebackene Zeug ließ sich bis heute nicht wirklich entfernen.
Der Auflauf jedoch war köstlich und hat sich vier Sterne verdient!



Französisch ging es weiter mit einer Variante von Ratatouille. Zu den klassischen Zutaten kommen hier noch Rosinen, getrocknete Sauerkirschen, Orangenmarmelade und Balsamico-Essig hinein, dafür wird aber die Zucchini weggelassen. Dementsprechend war das Ganze schon etwas exotisch. Leider waren wir beide ordentlich verschnupft und konnten die Aromen sicherlich nicht angemessen würdigen.




Als "bunt und lecker" pries das orientalische Kochbuch den warmen Gemüsesalat mit Aubergine, Zwiebel, roter und grüner Paprika. Wie auf dem Foto vielleicht zu erkennen, war da nichts wirklich bunt. Nach dem Braten in der Pfanne sticht aus dem grau-braunen Einheitsbrei nur noch etwas rote Paprika heraus. Wir haben versucht, dass durch Petersilie zu kaschieren. Wirklich berauschend war's aber auch nicht sondern eher enttäuschend.




Daher zurück nach Italien, von dort gab's noch mehr Auberginen in Form von Caponata. Das Sizilianische Gericht wird durch Rotweinessig ordentlich sauer. Probiert man die Sauce alleine, kann das unangenehm penetrant sein. Zusammen mit dem Gemüse und etwas Reis als Beilage ist es aber annehmbar, Michael möchte sogar sagen echt ganz lecker. Leider gehört Stangensellerie hinein, den ich eh nicht so gerne mag und leider ist es auch gerade der, für den die angegebene Garzeit hier einfach nicht ausreicht. Er ist also SEHR knackig und dadurch etwas penetrant, vorher separat länger anbraten hätte helfen können. Aber hinterher ist man ja immer schlauer. Michael vergibt drei Sterne, ich nicht. ;-)




Noch so ein Rezept mit unausgegorenen Zeitangaben: Fisch aus dem Ofen. Das Rezept ist wieder orientalisch, der Fisch ist eine Dorade. Eingeschnitten und beschmiert wird er mit einer Chermoula und kommt dann in die Auflaufform auf ein Bett aus dünnen Kartoffelscheiben, Zucchini, Tomaten und Möhren. Tja, was soll ich sagen, egal wie dünn man die Kartoffeln schneidet, sie sind natürlich niemals so schnell gar wie der Fisch. Im Ganzen soll es eine Stunde bei 170° sein, was mir für den Fisch schon etwas viel vorkam. Er hat's aber ganz gut verkraftet. Die Kartoffeln und Möhren aber waren noch... naja... äh... ich sag mal bißfest.
Hinzu kommt eine echt lange Kochzeit. Eine Stunde haben wir vorbereitet, Gemüse geschnippelt etc, eine weitere Stunde muss das Ding noch in den Ofen. Das Aufwand-Genuß-Verhältnis passt hier also leider auch gar nicht. Trotzdem war der Fisch echt lecker und so gibt's noch zwei Sterne.



Wieder zurück nach Italien zu Pasta mit Zucchini. Ganz viel kann da nicht schief gehen, dachte ich. Bin ja ein absoluter Saucen-Fan und Sauce gab' es bei diesem Gericht leider viel zu wenig, also eigentlich gar nicht. Ganze 60ml Weißwein gesellen sich zu den Zucchini in die Pfanne und davon verkocht das Meiste. Da nutzen die 4 (!!) Eßlöffel vom Nudel-Wasser, die später noch hinzugefügt werden auch nicht mehr ganz viel. Für meinen Geschmack war außerdem viel zu viel Petersilie drin. Ganz einfach: Nudeln mit Zucchini kann man leicht leckerer machen als dieses Rezept es beschreibt, darum erspare ich euch weitere Details.




Geht euch das manchmal auch so: Ihr kommt nach einem langen Tag nach Hause und habt totalen Hunger. Der Körper ist schon leicht unterzuckert, das Gehirn arbeitet auf Notstrom. Mit Müh und Not zimmert ihr noch etwas zum Essen zusammen schiebt es in den Ofen und dann.... wird die kleine Verschnaufpause in der Wagerechten plötzlich doch etwas länger.


Allein die halben Feigen auf dem Hefeteig, die so putzig aussahen, haben uns nicht wach gehalten.




Statt eines köstlichen Feigen Focaccias hatten wir also später ein hartes Hefebrot mit Feigen und Knusperlauch... oder so. Nichts desto trotz ließ sich das Potential erkennen. Eine Hälfte haben wir vorschriftsmäßig mit Gorgonzola gemacht, die andere Hälfte geschmacksneutraler mit Mozzarella. Es steht jedenfalls fest: Dieses Rezept müssen wir nochmal wachen Geistes zubereiten. Allerdings werden wir dann auch einen anderen Hefeteig testen, der hoffentlich noch ein wenig mehr aufgeht und fluffiger wird. So, wie wir es hinbekommen haben leider nur ein Stern mit Potential auf vier. Wow, was für eine Diskrepanz.





Aber nun: Die Krone unserer letzten Testreihe: Karamellisierter Fenchel mit Ziegenquark. Sollten wir mal wieder Gäste zum posermäßigen Abendessen einladen, könnte dies die Vorspeise sein, die unsere Testesser direkt vor Verzückung die Augen verdrehen lässt und uns ewige Huldigungen ob unserer Kochkunst sichern wird. ;-) Ich gehe jede Wette ein, dass selbst ausgemachte Fenchel-Hasser hier nicht enttäuscht werden.


Aber zu den Details: Man nehme junge Fenchelknollen und schneide sie in Scheiben. Fenchelscheiben in schäumender Butter-Öl-Mischung anbraten und wieder aus der Pfanne nehmen. Dann Zucker in die Pfanne geben und karamellisieren lassen, Fenchelsamen, Salz und Pfeffer hinzu geben und dann die Fenchelscheiben hinein. Vorsichtig wenden, bis der Fenchel vom Karamell und den Gewürzen umhüllt ist. Fenchel dann mit gehacktem Dill und Knoblauch vermischen und auf Tellern anrichten. Ziegenquark (wir haben jungen Ziegenfrischkäse genommen, ebenfalls köstlich), auf den Fenchel setzen, alles mit Olivenöl beträufeln und mit Fenchelgrün und Zitronenabrieb bestreuen. Brot dazu, fertig und wunderbar! (hier widerstehe ich der Versuchung, 20 Ausrufezeichen zu tippen)
Eindruck schinden kann so einfach sein. :-)



Draußen ist es hier nun schon fast herbstlich, vorallem abends, und ich fange langsam an, mich auf Kürbis zu freuen. Was immer ihr euch am Wochenende noch brutzelt, lasst es euch schmecken und schlaft bloß nicht während der Backzeit ein. ^^

Freitag, 23. August 2013

Nachlese, erster Teil

So ihr Lieben,

es ist an der Zeit mich nach längerer Abstinenz mal wieder zu Wort zu melden.
Erst war ich krank, :-(
dann auf Trainingsreise, :-)
dann wieder krank, :-(
und zwischendurch war auch noch Sommer :-)
und den hab' ich genossen, statt Zeit vor meinem PC zu verbringen.

Bitte seht es mir nach.

Wie immer ist unsere Küche deshalb aber nicht kalt geblieben und hier kommt daher wieder eine Menge Neues und es waren echt tolle Gerichte dabei. Juchu! Da es echt viel ist, werd ich die Besprechung wohl in zwei Abschnitte verpacken. Mal sehen, wie weit ich heute noch komme...



Schon angekündigt war der Reis mit Huhn und Kirschen. Da Sauerkirschen nicht zu bekommen waren, mussten wir auf Süßkirschen ausweichen. War nicht so schlimm, der Kirschreis war spannend und lecker. Nicht toll war das Huhn, welches zerlegt und kurz angebraten wird, um dann verpackt im Kirsch-Reis gar zu dämpfen. Das scheint nicht die beste Möglichkeit zum Garen eines Huhns zu sein, es war leider sehr gummiartig und ist so nicht zu empfehlen. Lieber separat z.B. im Ofen zubereiten, dann passt es. Vier Sterne für den Reis mit Kirschen, einen Gnadenstern für das Huhn.





An Tagen, an denen man seine Zeit lieber bei einem kühlen Getränk unter dem Sonnenschirm statt in der Küche verbringen will reicht die Zeit vielleicht gerade noch, um Verdura grigliata auf den Weg zu bringen: gegrilltes Gemüse. Das ist einfach und schnell gemacht (Was für uns halt so einfach und schnell ist, ne?). Gemüse putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zucchini, Paprika, Frühlingszwiebeln und Champignons dann durch ein wenig Olivenöl ziehen, salzen, pfeffern und auf einem Blech verteilen. Etwa 15 Minuten im Ofen unter den Grill schieben. Fertig. Dazu kann man ein Dressing aus Weinessig, Kapern und Petersilie machen, welches ebensogut zu einem gemischten Blattsalat passt. Vielleicht noch Brot dazu? Und dann den Sommer genießen.




Ich muss mich jetzt nochmal als Bohnen-Fan outen. Von den Weißen mal abgesehen mag ich sie alle sehr. Hab' mich also auch sehr gefreut auf gemischte Bohnen mit Liebstöckl und aromatischen Gewürzen. Die Gewürze sind hier Kreuzkümmel und Koriander, Kurkuma, gemahlener Ingwer, Kardamom, Nelken, Salz, Zucker und Pfeffer. Zu den gemischten Bohnen zählen neben Stangenbohnen und Dicken Bohnen  wohl auch Zuckerschoten, das kam mir gerade recht, denn die ess ich besonders gern. Bohnen und Gewürze also mit Tomaten und -saft 25 Minuten schmoren und dann gehackten Liebstöckel unterrühren. Überraschenderweise passt dieses eher penetrante Maggi-Kraut ziemlich gut und so hat das ganze auch vier Sterne verdient!




An der kalten Artischockensuppe mit Joghurt und einer Gremolata aus Paprika, Dill und Frühlingszwiebeln schieden sich unsere Geister. Ich fand sie erfrischend und lecker, Michael hat seinen Teller kaum heruntergewürgt bekommen. Man muss allerdings zugeben, dass es schon ein bißchen Arbeit macht, frische dicke Artischocken zu garen und zu putzen, so dass man am Ende zur Zubereitung der Suppe nur noch die Böden hat. Klar gehen die auch aus der Dose, schmecken dann nur... nach Dose.
Macht als Wertung drei Sterne von mir und einen von Michael, im Ganzen also (leider) nur zwei Sterne.




Noch mehr Arbeit mit Artischocken und noch mehr Genuss: Frittierte Artischockenherzen mit Dicke-Bohnen-Stampf. Dies bedeutete nochmals, mehrere dicke Artischocken zu kochen und vom üppigen Blattwerk zu befreien. Naja, man kann die Blätter mit leckerer Senfsauce auszutzeln. Unser Genöle darüber hielt sich also in Grenzen. Viel schlimmer waren die dicken Bohnen, die nicht nur aus ihren pelzigen Schoten sondern auch aus ihren ledrigen Häuten befreit werden wollte. Leider schmecken sie so aber auch eindeutig am Besten.
Die Artischockenböden paniert man in Pankomehl und frittiert sie in Olivenöl. Die Dicken Bohnen werden mit Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl gestampft und mit gehackter Minze abgerundet. Belohnt wurden wir dann -Stunden später- mit einem recht posigen Anblick und mir hat es auch ausgezeichnet geschmeckt. Michael war eher zurückhaltend, im Durchschnitt aber noch drei Sterne. Zum Verhältnis Aufwand-Genuss sag ich aber mal lieber nichts...




Nudeln sind nicht nur schnöde, sondern können auch fein werden, in Pasta al ragu di coniglio, Nudeln mit Kaninchenragout zum Beispiel. Wer jetzt an ein von Rotwein dunkles, schweres Gericht denkt, liegt falsch, denn hier kommt Weißwein ins Spiel. Zum Kaninchen gesellt sich noch so allerlei, vorallem Tomaten, und dann lässt man es ca. 30 Minuten schmoren. Da das Fleisch hier zerkleinert und ohne Knochen ist, geht das ausnahmsweise mit der kurzen Garzeit. Und so verwandeln sich Bandnudeln in eine Besonderheit.




Der Sizilianischer Blumenkohlsalat hingegen hat uns (vielleicht wegen der vergessenen Petersilie) nicht begeistern können. Michael ist zwar ohnehin kein Fan von Blumenkohl, aber ich behaupte ja immer, dass man jedes Gemüse mit der richtigen Zubereitungsart genießbar machen kann. Hier hat das jedenfalls nicht geklappt. Blumenkohl, Safran, schwarze Oliven, Rosinen und Pinienkerne (und, JAAA, Petersilie), das klingt doch erstmal spannend. Hm, naja, vielleicht spannend, war aber eben leider nicht so lecker. Man konnte es noch ganz gut essen und so nimmt dieser Salat zwei Sterne mit heim.



Michael hat auch gekocht, als ich im Urlaub war und zwar würziges Lammragout mit Couscous. Dem hat er auch vier Sterne gegeben, aber kein Foto gemacht. Das Rezept wird es wohl dennoch bald hier zu lesen geben, denn es stammt aus einem der geliehenen Bücher, und wir müssen es ja irgendwie für uns selbst archivieren. ^^




So, das war nun vielleicht nicht ganz die Hälfte unserer Experimente, aber der Rest kommt auch noch, versprochen. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal sehr herzlich für die lieben Kommentare bedanken und auch für das Feedback zu von uns getesteten Rezepten.
Unser Leser Matthias aus Hamburg hat sich (wohl wegen der enthaltenen vier Knollen Knoblauch vorsichtshalber im Italienurlaub) unserer Knoblauch-Ziegenkäse-Tarte angenommen und war sehr begeistert. Das gesendete Foto sieht der Abbildung in unserem Kochbuch auch ziemlich ähnlich. Danke. :-)






Euch allen einen guten Start ins Wochenende und stets Gelingen beim Kochen. :-)